1804

Am 1. Dezember 1804 erklären ein gewisser Georg Heinrich Eggers und Johann Heinrich Franke gemeinsam, dass „die von uns errichtete Weinhandlung von heute an die untenstehende Firma annehmen wird“ – Eggers & Franke. Franke ist Kaufmannssohn und ehemaliger Handlungsbedienter in einer Weinhandlung. Eggers’ Vater besitzt eine eigene Weinhandlung, in die er 1773 eingeheiratet hat.
1815
Eggers & Franke gehört zu den bedeutendsten Unternehmen der Stadt. Man importiert Wein aus Bordeaux, Malaga oder Livorno und handelt auch erfolgreich mit Rum.

1837

Georg Julius Franke steigt 1837 nach dem Tod seiner Mutter als Teilhaber in die Firma ein.
Unter seiner Ägide erlebt das Unternehmen eine unvergleichliche Blütezeit. Der Name Eggers & Franke gilt bald in ganz Deutschland als Synonym für erlesene Rum- und Spirituosenspezialitäten und die Mitglieder der Familie sind wichtige Personen des gesellschaftlichen Lebens.
1874

Mit Johann August Franke ist jetzt schon die dritte Generation in Verantwortung für die Firma. Auch der Enkel des Firmengründers hat seinen Platz in der bremischen Bürgerschaft und in der Handelskammer sicher. Durch viele Auslandsaufenthalte knüpft er wertvolle Kontakte zu neuen Geschäftspartnern und erschließt bis dato vernachlässigte Handelsfelder.
1894
Nach fast 60jähriger Tätigkeit für Eggers & Franke verstirbt Georg Julius Franke. Bei seinem Tod ist er ein angesehener Bürger Bremens, der es zum Diakon des Domes St. Petri sowie zum Mitglied der Bürgerschaft und der Handelskammer gebracht hat. Sein Sohn Johann August Franke wird Alleininhaber.
1919
Johann August Franke stirbt. Da sein Sohn einige Monate zuvor in Frankreich gefallen ist, herrscht Unsicherheit über die Zukunft der Firma. Als Folge des Krieges kommt der Seehandel fast komplett zum Erliegen, die Lagerbestände sind erschöpft. Seine Witwe verkauft das Geschäft und die Namensrechte
an den Bremer Kaufmann Wilhelm Oskar Richard Meier für 100.000,– RM.
1920

Meier lässt modernisieren und erneuern. Lager und Arbeitsräume bekommen endlich elektrische Beleuchtung. Leichter wird der Handel allerdings nicht: Astronomische Zölle auf Importe und die Inflation machen Eggers & Franke zu schaffen.
1929
stehen bereits 52 Mitarbeiter auf der Gehaltsliste. Zum 125jährigen Jubiläum werden drei neue Packhäuser am Weserufer in der Großenstraße erworben.

1935

Nach dem frühen Tod von Wilhelm Meier wird die Firma von seiner Frau Berta und dem ältesten Sohn Carl Johann Meier weiter geführt. Man knüpft erste Kontakte zur KWV, damals schon einer der größten Weinproduzenten Südafrikas.
1944
Bei dem schwersten Angriff auf Bremen werden sämtliche Geschäftshäuser zerstört, nur die Bestände in den Kellern bleiben erhalten. Von Wilhelm Meiers vier Söhnen kehren mit Carl und Martin nur zwei aus dem Krieg zurück. Dass das Unternehmen trotzdem überlebt, liegt an der Weitsicht von Carl Meier. Vor dem Einmarsch der Alliierten hat er die letzten geretteten Fässer mit Rum bei Worpswede auf Feldern vergraben lassen. Mit diesen Beständen gelingt der Neuanfang.
1954

Eggers & Franke feiert 150jähriges Jubiläum und ein Neubau mit großem Keller wird eingeweiht.Das Wirtschaftswunder beschert einen ungeahnten Aufschwung. Das Spirituosensegment wird stark erweitert. Neben der seit 1938 bekannten Marke Robinson-Rum ergänzen Cognac, Angostura, Calvados, Armagnac, Bitter, Whisky und Gin das Sortiment.
1976

Als Carl J. Meier verstirbt übernimmt dessen Sohn Wilhelm F. Meier. Mit dem Weinboom der 1980er Jahre verschiebt sich der Schwerpunkt im Sortiment. Das traditionell breite Frankreichsortiment wird ergänzt und die Segmente Italien und Spanien entscheidend ausgebaut. Namen, die heute jeder kennt, verdanken ihren Ruf auch der Aufbauarbeit von Eggers & Franke: Frescobaldi, Torres, Bolla, Ricasoli oder Bellini di Canella.
1996
Der langjährige Lieferant KWV steigt als Mehrheitsanteilseigner bei Eggers & Franke ein, die Familie Meier führt weiterhin die Geschäfte. Bereits vier Jahre zuvor hatte man mit Ruyter & Ast gemeinsam eine Direktversandtochter für Südafrikanische Weine aus der Taufe gehoben.

2001

Wilhelm F. Meier übergibt die Geschäftsführung an seinen Sohn Johann Christoph Meier. In vierter Generation bleibt Eggers & Franke ein Familienunternehmen im besten Sinne, denn auch der Bruder Stephan Meier tritt zwei Jahr später in die Firma ein.
2003
erwirbt Eggers & Franke die Namensrechte an dem über 200 Jahre alten Bremer Weinhandelshaus Joh. Eggers Sohn. 2004 folgt die Wiederbelebung der Firma als Spezialist für individuelle Winzerweine für den Fachhandel und die Gastronomie.

2005
übernimmt Eggers & Franke den langjährigen Bremer Mitbewerber Reidemeister & Ulrichs sowie dessen Versandhandelstochter Ludwig von Kapff.

2008
erwirbt die Bingener Firma A. Racke GmbH & Co. KG die Kapitalmehrheit an Eggers & Franke und bringt ihr bedeutendes Deutschlandgeschäft in die neu gegründete Racke / Eggers & Franke Gruppe ein.

2009
Die Rüdesheimer Firma DC Gesellschaft für Weinimporte, die Ihrerseits aus einer Fusion von DC, der Frankhof Kellerei und den Weinliefereranten hervorgegangen war, wird übernommen und mit der Tochtergesellschaft Reidemeister & Ulrichs fusioniert.
Ende 2009 werden die Beteiligungsverhältnisse erneut neu geordnet. Die Familie Meier erwirbt die Anteile von Racke und ist wieder zu 100% „Herr im eigenen Haus“.
2011
Die Eggers & Franke Gruppe übernimmt die Weinhaus Stratmann GmbH in Zeven. Das 1960 gegründete Unternehmen betreibt als einer der führenden Weinfachhändler Norddeutschlands sieben eigene Fachgeschäfte und beliefert eine Reihe von Franchisenehmern, unabhängigen Weingeschäften sowie Gastronomie- und Industriebetrieben.

2012
Unter dem Dach der Eggers & Franke Holding wenden sich sechs spezialisierte Vertriebsgesellschaften an Kunden im B2B und B2C Geschäft. Dazu zählt der private Weinliebhaber ebenso wie die gehobene Gastronomie und Hotellerie, der Weinfachhandel und der Lebensmitteleinzelhandel. Mit einem jährlichen Absatz von rund 20 Millionen Flaschen zählt die Eggers & Franke Gruppe zu Deutschlands führenden Anbietern von hochwertigen Weinen und Premium-Spirituosen.